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Flieder: der duftende Frühlingsbote

Flieder: der duftende Frühlingsbote

Das Wichtigste in Kürze

Welcher Standort eignet sich für Flieder?

Flieder gedeiht am besten an einem sonnigen Standort mit gut durchlässigem Boden. Mehr dazu hier…

Wie schnell wächst Flieder?

Flieder kann recht schnell wachsen und erreicht je nach Sorte und Bedingungen eine Wuchsgeschwindigkeit von etwa 30 bis 60 Zentimetern pro Jahr.

Was passiert, wenn ich Flieder nicht schneide?

Wenn Flieder nicht regelmäßig beschnitten wird, neigt er dazu, sich auszubreiten und seine Form zu verlieren. Alles Weitere hier…

Flieder ist ein beliebter Zierstrauch, der im Frühling mit seinen farbenfrohen und wohlriechenden Blüten begeistert. Er ist pflegeleicht, robust und vielseitig einsetzbar.

In diesem Blogbeitrag erfährst Du alles, was Du über Flieder wissen musst: von seiner Herkunft und Bedeutung über seine Pflege und Vermehrung bis hin zu seiner Verwendung in der Küche und im Haushalt.

Die Herkunft von Flieder: Von Südosteuropa nach Westeuropa

Der Flieder hat verschiedene Bedeutungen.

Die bekannteste Art der Gattung Syringa, die etwa 30 Arten umfasst, ist der Gemeine Flieder (Syringa vulgaris). Die meisten Arten sind in Asien beheimatet, einige wenige Arten kommen auch in Europa vor.

In Südosteuropa wächst der Gemeine Flieder in lichten Wäldern und Gebüschen. Er wurde im 16. Jahrhundert von den Türken nach Westeuropa gebracht und erfreute sich hier schon bald großer Beliebtheit als Zierpflanze.

Wusstest Du schon?

Flieder (Syringa) gehört zur Familie der Ölbaumgewächse und ist für seinen angenehmen Duft und seine auffälligen Blütenstände bekannt. Ein ausgewachsener Flieder kann eine beeindruckende Höhe von 2 bis 6 Metern erreichen.

Vom niederdeutschen Wort vleder, das Holunder bedeutet, leitet sich der Name Flieder ab. Der botanische Name Syringa hat seinen Ursprung im griechischen Wort syrinx für Flöte. Dies bezieht sich auf die hohlen Fliederzweige, aus denen Flöten geschnitzt werden.

Die Bedeutung von Flieder in der Blumensprache: Von Liebe bis Trauer

Je nach Farbe und Kultur hat Flieder in der Blumensprache unterschiedliche Bedeutungen. Im Allgemeinen steht er für erneuern, auferstehen und Frühlingsgefühle.

Er symbolisiert, dass der Winter überstanden ist. Auch mit der Liebe, vor allem mit der unschuldigen und zarten ersten Liebe, ist er eng verbunden.

Dabei spielt die Farbe des Flieders eine wichtige Rolle. Die klassische Farbe der ersten Liebe ist lila. Sie ist Ausdruck von Zuneigung, Bewunderung und Vertrauen.

Es ist aber auch die Farbe der Spiritualität und die Farbe der Magie. Weißlila steht für Reinheit, Unschuld und Keuschheit.

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Zudem symbolisiert er, respektiert zu werden und Würde. Rosa Flieder steht für Zärtlichkeit, Leidenschaft und Romantik. Er ist auch Ausdruck von Dankbarkeit und Freundschaft.

Aber Flieder hat auch eine dunkle Seite. In der griechischen Mythologie wird er mit dem Hirtengott Pan in Verbindung gebracht. Dieser verliebte sich in die Nymphe Syrinx und verfolgte sie durch einen Wald.

Aus Angst vor ihm verwandelte sich die Nymphe Syrinx in einen Fliederbusch. Auf der Suche nach ihr stieß Pan auf diesen Strauch. Aus ihm schnitzte er seine erste Flöte.

Der Flieder ist also auch ein Symbol für Verfolgung, Verwandlung und Verlust.

Im viktorianischen Zeitalter galt der Flieder als Zeichen verlorener Liebe. Er wurde oft von Witwen getragen, um ihre Trauer auszudrücken. Er steht auch für Melancholie, Sehnsucht und Erinnerung.

Die Pflege von Flieder: Wenig Aufwand, viel Freude

Der Flieder ist eine sehr anspruchslose Pflanze, die nur wenig Pflege benötigt. Er sollte an einem sonnigen bis halbschattigen Standort gepflanzt werden, und der Boden sollte gut durchlässig sein. Er verträgt Trockenheit, aber keine Staunässe.

Regelmäßiges Gießen und im Frühjahr eine Düngung mit Kompost oder Langzeitdünger sind notwendig.

Tipp: Schneide nicht zu viel vom Flieder ab, denn er blüht nur an den Trieben des Vorjahres. Wenn Du zu viel schneidest, riskierst Du, dass er im nächsten Jahr nicht oder nur spärlich blüht.

Um die Bildung neuer Triebe zu fördern, sollten nach der Blüte die verwelkten Blütenstände entfernt werden. Nur alte oder zu groß gewordene Sträucher müssen zurückgeschnitten werden.

Um Platz für neue Triebe zu schaffen, sollte etwa ein Drittel der ältesten Triebe bodennah abgeschnitten werden. Der beste Zeitpunkt dafür ist im Frühjahr oder Herbst.

Die Vermehrung von Flieder: Durch Ausläufer, Stecklinge oder Samen

Flieder kann auf verschiedene Weise vermehrt werden: durch Ausläufer, Stecklinge oder Samen.

Am einfachsten ist die Vermehrung durch Ausläufer. Vor allem der Gewöhnliche Flieder (Syringa vulgaris) produziert eine große Menge an Ausläufern. Die Ausläufer werden im Herbst oder Frühjahr mit einem Spaten abgestochen.

Anschließend werden sie an der gewünschten Stelle wieder eingepflanzt. Bei veredelten Sorten funktioniert diese Methode allerdings nicht immer. Denn die Ausläufer haben die Eigenschaften der Unterlage und nicht die der Edelsorte.

Eine andere Methode ist die Vermehrung durch Stecklinge. Dazu schneidet man im Herbst von einjährigen Trieben einige bleistiftlange Stücke ab. Diese enden oben und unten mit je einem Knospenpaar.

Um die Wurzelbildung zu fördern, schneidet man am unteren Ende einen schmalen Rindenstreifen ab. Anschließend werden die Stecklinge in ein halbschattiges Beet mit lockerer, humusreicher Erde gepflanzt.

Hinweis: Bei der Vermehrung durch Samen können die Nachkommen von veredelten Sorten abweichen. Wenn Du eine bestimmte Sorte erhalten möchtest, solltest Du lieber Stecklinge oder Ausläufer verwenden.

Die Stecklinge werden mit einem Vlies abgedeckt. Im Frühjahr können sie dann an ihren endgültigen Standort gepflanzt werden.

Die Vermehrung durch Samen ist die dritte Methode. Die Samen findet man nach der Blüte an der Pflanze. Man kann sie auch im Handel kaufen.

Die Samen werden im Herbst oder im Frühjahr in Schalen mit Aussaaterde gesät. Die Schalen werden leicht mit Erde bedeckt.

Flieder ist eine vergleichsweise anspruchslosere Pflanze.

Die Verwendung von Flieder in der Küche und im Haushalt

Flieder ist nicht nur eine schöne Zierpflanze, sondern auch eine nützliche Pflanze für die Küche und den Haushalt. Er hat einen angenehmen Geschmack und einen intensiven Duft, der sich für verschiedene Zwecke eignet. Hier sind einige Ideen, wie Du Flieder verwenden kannst:

Fliedersirup

Ein erfrischendes Getränk für heiße Tage – ideal für den Sommer. Du brauchst ca. 30 Fliederblüten, 1 Liter Wasser, 1 kg Zucker und Zitronensaft. Koche das Wasser mit dem Zucker zum Kochen und lass es abkühlen.

Schneide die Blüten von den Stielen und gib sie in ein großes Glas. Gieße den Zuckersirup über die Blüten und füge den Saft der Zitrone hinzu. Verschließe das Glas mit einem Deckel und stelle es für etwa eine Woche an einen kühlen und dunklen Ort.

Tipp: Um die Blüte des Flieders zu fördern und die Pflanze gesund zu halten, solltest Du verbrauchte Blütenstände nach der Blütezeit zurückschneiden.

Siebe den Sirup durch ein Sieb und fülle ihn in saubere Flaschen ab. Mit Wasser oder Sekt verdünnen und genießen.

Fliedergelee

Ein leckerer Brotaufstrich oder eine fruchtige Beilage zu Käse oder Fleisch. Dafür werden etwa 30 Fliederblüten, 1 Liter Wasser, 500 g Gelierzucker und der Saft einer Zitrone benötigt. Du lässt das Wasser mit den Blüten aufkochen und ca. 15 Minuten ziehen.

Siebe den Sud ab und miss 750 ml ab. Gib den Gelierzucker und den Saft der Zitrone hinzu und bringe das Ganze unter Rühren zum Kochen.

Koche alles unter Rühren ca. 4 Minuten, bis die Masse geliert. Das Gelee in saubere Gläser füllen und sofort verschließen.

Flieder-Essig

Ein aromatischer Essig für Salate und Marinaden. Dafür werden etwa 20 Fliederblüten, 500 ml Weißweinessig und ein Glas mit Deckel benötigt. Die Blüten werden von den Stielen geschnitten und in das Glasgefäß gegeben.

Gieße so viel Essig darüber, bis die Blüten mit dem Essig bedeckt sind. Das Glas wird verschlossen und für etwa zwei Wochen an einen sonnigen Ort gestellt. Schüttle es täglich einmal. Der Essig wird durch ein Sieb in eine saubere Flasche gegossen.

Fliederseife

Eine duftende Seife zur Hautpflege oder als Geschenk. Dafür brauchst Du ca. 100 g Seifenflocken, 100 ml Wasser, 2 EL getrocknete Fliederblüten, ein paar Tropfen ätherisches Fliederöl und eine Seifenform.

Das Wasser wird in einem Topf erhitzt und die Seifenflocken darin aufgelöst. Nimm den Topf von der Herdplatte und rühre die Fliederblüten und das ätherische Fliederöl in das Wasser ein.

Gieße die Masse in die Seifenform und lasse sie abkühlen, bis sie fest geworden ist.

Flieder-Potpourri

Ein natürlicher Raumduft für eine angenehme Atmosphäre. Dafür brauchst Du ein paar Zweige frischer oder getrockneter Fliederblüten, ein paar Tropfen ätherisches Fliederöl und eine Schale oder einen Beutel aus Stoff.

Die Blüten werden von den Stielen geschnitten und in der Schale oder dem Beutel verteilt. Gieße das ätherische Öl über die Blüten und vermische alles gut.

Die Schale wird an einen beliebigen Ort gestellt oder das Säckchen an einen Kleiderbügel oder eine Türklinke gehängt.

Flieder ist eine vielfältige Pflanze

Der Flieder ist eine wunderschöne Pflanze, die uns jedes Jahr im Frühling mit ihrer Schönheit und ihrem Duft erfreut. Er ist nicht nur ein Symbol der Liebe, sondern auch eine Quelle vieler nützlicher Produkte für Küche und Haushalt.

Der Flieder ist aber auch eine Pflanze, die auf eine lange Geschichte und eine reiche Kultur zurückblicken kann. Er hat viele Menschen inspiriert und beeinflusst, sei es in der Kunst, der Literatur oder der Musik.

Quellen